Henning on Tour
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30.9.2007 Kaukasus

Heute ging’s ab in den Kaukasus. Die russische/georgische Heerstrasse führt schnurstracks auf die russische Grenze zu. Das war der wichtigste Handelsverkehrsweg vom Süden nach Russland, durch den Kaukasus und hat ganz phantastische Landschaften und Schluchten. Diese Strasse wird heute praktisch nicht mehr benutzt weil die Grenze zwischen Russland und Georgien geschlossen ist. Die mögen sich nämlich auch nicht.

Die Fahrt dauerte nicht so lange. Nach 2,5 Stunden war ich da, wo es nicht mehr weitergeht. Die Strecke führte über einen Pass mit 2400m Höhe, aber rundherum waren die Berge noch deutlich höher. Unterwegs habe ich noch eine Neuigkeit ausprobiert. Die Händlerinnen verkauften etwas, wo ich zuerst dachte, das seine aufgerollte Salamischeiben. Allerdings pfannkuchengroß. Sie bot mir ein Stück zum probieren und meinte dazu "Apfel". Mich hat’s fast umgehauen. Woher hat die gewusst, dass das Apfel heißt und woher hat die gewusst dass ich aus Deutschland bin ? Selbst etwas gebildetere können mit dem D-Schild nichts anfangen. Die erwarten immer was wie Germania oder Alemania, also G oder A. Sei’s drum, ich hab 2 Stück gekauft. Die "Flade" ist tatsächlich aus Apfelmuss, hat aber die Farbe von Salami, ist ca. 0,5 mm dick, man kann sie zerreißen wie Papier und dann zerkauen und es hat lecker geschmeckt.

Irgendwie habe ich Georgien ins Herz geschlossen. Genau kann ich nicht sagen wieso, aber obwohl ich kein Wort verstehe und kein Wort lesen kann, fühle ich mich hier wohl.

Jetzt sitz ich wieder im Sheraton und schreib diesen Bericht. Mal sehen wann ich wieder Internet-Zugang habe. Hier paar Bilder von heute. Unten geht’s auch noch weiter.


am unteren Ende des Stausees


Oben am Stausee.


Befestigtes Kloster mit Kathedrale.


Landschaft (ca. 15 grd in 2000 m Höhe)


Blick ins Tal.


Die Serpentienen gings hoch.


4 Wochen später wäre die Strecke verschneit.


Kalkterassen gibts nicht nur in Pamuckale.


Händlerinnen an der Strecke.


Hängebrücke. Mit G würde ich da nicht drüber wollen.


Ich bin also noch Richtung Armenische Grenze gefahren. Aber weil es schon dunkel wurde habe ich in Marneuli nach einem Hotel gesucht. Leider gibt’s keins hat mir ein netter Tavernenbesitzer eröffnet. Na kurzerhand hab ich ihn gefragt, ab ich mein Auto auf seinem Parkplatz stehen lassen könnte, ich würde dann im Auto schlafen. Ja - überhaupt kein Problem und Georgier und Deutsche müssten ja zusammenhalten. Das Ende vom Lied, ich wurde zum Essen eingeladen.

Es gab eine Gulaschsuppe, Schweinekotelett mit gebratenem Gemüse, verschiedene Salate. Unter anderem einen den ich noch nicht kannte. Muss wohl so was wie eingelegte Efeufrüchte sein. Zumindest hat es so ausgesehen und die haben gemeint es wächst sehr hoch, nicht auf dem Boden. Geschmeckt hat’s ganz prima. Aus den 2 Personen die sich für mich interessierten, wurden mehr und mehr. Jeder wusste was zu erzählen, der eine war in Leipzig stationiert, der andere hat einen Bruder in Bochum etc. und das alles ohne dass einer ein Wort deutsch oder ich georgisch oder russisch konnte. Der Chef des ganzen kam dann auch noch und wollte unbedingt, dass ich bei ihm zuhause schlafe. Ich habe mich sehr bedankt aber doch lieber in meinem Bett geschlafen. Am Schluss war es eine ganze Menge Männer deren Namen ich natürlich alle vergessen habe, zumal der Schnaps in Strömen floss. Ich bin dann gegen 10 Uhr in mein Bett. Gefeiert haben die noch bis 2 Uhr nachts.


Erst 3


Dann 4


Dann viele. Der der meinen Pass hochhält, wollte absolut nicht glauben,
daß ich 62 bin. Er selber ist 30 !!, Der Dicke ganz links ist 29 !!

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Henning Gamlich
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